Heiri Strub

19162014

Heiri Strub war ein bekannter Basler Grafiker und Kunstmaler.

Sohn des Walter Strub (Meteorologe, Gewerbeinspektor, Basler Grossrat; 1882–1938) und der Margrit, geborene Saxer (Lehrerin). Heirat 1943 mit Liselotte (Lotti) Arnold. Eine Tochter.

Heiri Strub wuchs in einem innerhalb der Linken politisch aktiven Elternhaus in Riehen auf. Bereits sein Grossvater August Strub war Mitglied des Grossen Rats des Kantons Basel-Stadt und des Gemeinderats Riehen.
Nach der Primarschule in Riehen besuchte er das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium (MNG) in Basel. Als Elfjähriger wechselte er 1927 an die Rudolf Steiner Schule in Basel. Er wurde Mitglied des Arbeiterkinder-Verbands der Kommunistischen Partei (KP) der Schweiz. 1929 wechselte er wieder zurück ans MNG. 1932, nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit, brach Strub das Gymnasium ab. Er arbeitete als Handlanger in einem Larvenatelier, machte eine Vorlehre als Schreiner und besuchte von 1933 bis 1934 den einjährigen Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Basel. Von 1934 bis 1938 absolvierte Heiri Strub eine Schriftsetzerlehre bei der Buchdruckerei Strobel in Basel. Daneben war er politisch aktiv: 1937 trat er in die KPS ein. Ab 1939 besuchte er die Grafik- und Malfachklasse an der Kunstgewerbeschule Basel, unterbrochen von Einsätzen im Aktivdienst.
1943 heirateten Heiri Strub und Lotti Arnold. Strub arbeitete bei der Basler ‹National-Zeitung› als Setzer und bei der Basler Druck und Verlag AG als Plakatgestalter. 1944 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Partei der Arbeit (PdA) in Basel, der Nachfolgepartei der seit November 1940 verbotenen KP.
1945 eröffnete Strub sein eigenes Grafikatelier ‹Nase›. Neben grafischen Arbeiten gestaltete er hier auch zahlreiche Fasnachtslarven. In der Zeit des Kalten Kriegs wurde es für den Kommunisten Strub zunehmend schwierig, in der Schweiz genügend Aufträge zu erhalten. Deshalb zog er 1957 mit Frau und Tochter in die DDR nach Ostberlin. Hier arbeitete Strub als Grafiker und Buchillustrator.
1971 kehrte er in die Schweiz zurück. Strub und seine Frau wohnten in Allschwil (BL). Er arbeitete als Redaktor der linken Wochenzeitung ‹Vorwärts›, nach 1981 auch als freier Kunstmaler. Als Grafiker entwarf er Illustrationen für Bücher, aber auch Wahl- und Abstimmungsplakate für die PdA. 2009 zog das Ehepaar Strub in ein Altersheim nach Basel.
Heiri Strub starb am 22. April 2014 in Basel.

Autorin / Autor: Franziska Schürch | Zuletzt aktualisiert am 6.1.2024

Fakten

Heiri
Heinrich
Strub
Strub-Arnold
Heiri
17.08.1916 in Riehen
22.04.2014 in Basel
Riehen und Allschwil (BL)

Artikel

Jahrbuch Riehen

Werke (Auswahl)

Strub hinterliess ein umfangreiches Werk in ganz verschiedenen Techniken: Malerei, Zeichnung, Holz- und Linolschnitt ebenso wie Fasnachtslarven, Wandbilder und Fotomontagen. Er illustrierte während seiner Zeit in der DDR auch verschiedene Kinderbücher, darunter Märchen der Gebrüder Grimm. Teile seines Werkes befinden sich heute unter anderem im Historischen Museum Basel, in der Basler Plakatsammlung und beim staatlichen Kunstkredit Basel-Stadt.

Gemeinde Riehen

Die Gemeinde Riehen ist im Besitz eines Kunstwerks von Heiri Strub:

Angeli d’oro. 2001.

 

Archive

Universitätsbibliothek Basel

Sammlung Strub, Heiri (1916–2014): NL 363.

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Monteil, Annemarie: Heiri Strub. 80 Jahre Intensität. In: Jahrbuch z’Rieche 1995. S. 110–121.

Weitere Literatur

Lanfranchi, Corinna: Strub, Heiri. In: SIKART. Lexikon zur Kunst in der Schweiz. URL: www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4004184 (12.08.2019).

Lanfranchi, Corinna: Unbeirrt. Heiri Strub – ein Leben zwischen Kunst und Politik. Basel 2008.

Rauber, André: Formierter Widerstand. Geschichte der kommunistischen Bewegung in der Schweiz 1944–1991. Zürich 2003. S. 786.

Studer, Brigitte: Un parti sous sous influence. Le Parti communiste suisse, une section du Komintern, 1931 à 1939. Lausanne 1994. S. 710f.

 

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