Die Orangerie wurde 1836 im klassizistischen Stil errichtet. Sie liegt mitten im Sarasinpark und war für die zur kältesichere Aufbewahrung der Orangenbäume und Palmen während der Wintermonate bestimmt. 1986/87 wurde sie umfassend renoviert.
Die Orangerie liegt leicht erhöht in der Mitte des Sarasinparks, umgeben von einer Baumgruppe. Vermutlich geht der Entwurf auf Melchior Berri (1801–1854), den Erbauer des Alten Gemeindehauses, zurück. Das Gebäude wurde 1836 in Gestalt eines antikisierenden Tempelchens gebaut. Im Winter diente es als Wintergarten für mediterrane und tropische Pflanzenbestände. Im Sommer nutzte man es als Gartensaal, etwa für den Empfang von Gästen.
Die Orangerie gehörte zum Anwesen des Elbs-Birr’schen Landgutes, das 1928 an die Diakonissengemeinschaft und 1976 schliesslich vollständig an die Gemeinde Riehen überging.
1986/87 wurde der Pavillon unter der Leitung des Architekten Rolf Brüderlin für die Nutzung durch die Musikschule instand gesetzt. Bei diesen Umbauarbeiten wurde eine unterirdische Warmluftheizungsanlage freigelegt, die vermutlich dazu diente, das Gewächshaus im Winter warm zu halten. Heute wird die Orangerie für Anlässe der Musikschule genutzt und daneben für private, Vereins- und Geschäftsanlässe vermietet.
Der nach Westen gerichtete Portikus wird von vier Holzsäulen getragen und prägt den klassizistischen Bau der Orangerie. Vier Rundpilaster rahmen die Fenster- und Türachsen der gläsernen Südfassade. Die Orangerie hat ein flaches Walmdach mit einem zentrierten Laternen-Türmchen.
Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 20.8.2024
Planarchiv. Aus dem Nachlass von Lucas Frey, Architekt. Orangerie
(Sarasinpark), Rössligasse 51, Riehen, 1969: PLA 40, 11.
Sammlung biographischer Zeitungsauschnitte: 4 Zeitungsartikel
Kaspar, Albin: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft II. Riehen 2000. S. 97f.
Brüderlin, Rolf: Die Orangerie im Sarasinpark. In: Jahrbuch z’Rieche 1987. S. 37–46.
Frey, Lucas: Von Häusern, Höfen und Gärten im Sarasinschen Landgute. In: Jahrbuch z’Rieche 1966. S. 44–52.
Lehmann, Fritz und Lucas Frey: Die Sarasinschen Güter in Riehen. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 66 (1966). S. 157–226, hier S. 223f.
Huber, Dorothee und Doris Huggel (Hg.): Melchior Berri 1801–1854. Architekt des Klassizismus. Basel 2001. S. 179.
Nagel, Anne und Klaus Spechtenhauser: Riehen. Kanton Basel-Stadt. Hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2014. S. 31.
Raith, Michael: Gemeindekunde Riehen. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Riehen 1988. S. 145f.