Dokumentationsstelle Riehen

Die Dokumentationsstelle im Gemeindehaus Riehen ist der zentrale Aufbewahrungsort für historisch wertvolle Unterlagen und ein öffentliches Informationszentrum für Fragen zur Geschichte Riehens. Zudem steht sie der Gemeindeverwaltung als Kompetenzzentrum für die analoge und elektronische Geschäftsverwaltung (Records Management) zur Verfügung.

Riehen ist gemäss kantonalem Archivgesetz zum Führen eines Gemeindearchivs verpflichtet. 1976 wurde deshalb das Gemeindearchiv eröffnet. Es bewahrt das behördliche Schriftgut seit 1930 im Verwaltungsarchiv auf. Verwaltungsunterlagen der Gemeinde Riehen vor 1930 befinden sich im Staatsarchiv Basel-Stadt. 2003 entstand durch die Zusammenlegung des Gemeindearchivs und des Historischen Grundbuchs die Dokumentationsstelle Riehen.

Die Dokumentationsstelle verwahrt auch verschiedene Privatarchive mit Unterlagen von Kirchgemeinden, Parteien, Vereinen, Stiftungen und Privatpersonen. Das Historische Archiv beinhaltet Materialien aus der Zeit vor 1930. Meist handelt es sich dabei um Kopien von Originalen, die im Staatsarchiv Basel-Stadt und in anderen Archiven liegen.

Ausserdem betreut die Dokumentationsstelle verschiedene Sammlungen: eine umfangreiche Fotodokumentation mit Abzügen, Negativen und Dias seit dem späten 19. Jahrhundert, eine Zeitungsdokumentation mit Artikeln zu Riehener Themen und Personen sowie eine Fachbibliothek mit Nachschlagewerken und historischer Literatur zu Riehen und Umgebung.

Das Historische Grundbuch Riehen versammelt Informationen über die Geschichte der Häuser Riehens und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner im historischen Dorfkern. Dafür wurden alle kirchlichen und staatlichen Register über Grund und Boden, Gerichtsakten, Pläne, Abbildungen, Literatur und weitere Unterlagen bis zurück ins 14. Jahrhundert systematisch ausgewertet. Die Initiative für dieses Projekt hatte Fritz Lehmann in den 1960er-Jahren ergriffen, später wurde das Historische Grundbuch in die Gemeindeverwaltung integriert. Es umfasst auch eine Personenkartei für die Zeit vom 15. bis ins beginnende 20. Jahrhundert.

In jüngerer Zeit entwickelte sich die Dokumentationsstelle auch zum Kompetenzzentrum für Records Management und elektronische Langzeitarchivierung aller Unterlagen. Überdies betreut sie seit 2012 das Historische Spitalarchiv Riehen und seit 2022 das Gemeinde Lexikon Riehen.

Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 11.3.2024

Fakten

2003

Artikel

Jahrbuch Riehen

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Obrecht Lösch, Sibylle: Blut und Tinte – das Gedächtnis des Gemeindespitals. In: Jahrbuch z’Rieche 2012, S. 110115.

Reck, Daisy: Die Informations-Drehscheibe. In: Jahrbuch z’Rieche 2008. S. 84–91.

Weitere Literatur

Meyrat, Sibylle: Kulturelle Vielfalt. In: Schnyder, Arlette et al.: Riehen – ein Portrait. Basel 2010. S. 272–299, hier S. 292–294.

 

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