Projekt Satellitenstadt Hinterengeli

1960er-Jahre

Die Immobilienfirma Hohlweg AG plante in den 1960er-Jahren im Gebiet Hinterengeli an der Grenze zu Inzlingen eine Grossüberbauung mit Wohnungen für rund 2000 Menschen. Der Gemeinderat lehnte jedoch mehrere entsprechende Projekteingaben ab.

Bauinteressenten gründeten 1960 die Hohlweg AG, um das etwa zehn Hektar grosse Areal auf dem Gebiet Hinterengeli/Auf Mönden an der Grenze zu Inzlingen zu erschliessen und zu überbauen. In kurzer Zeit gelang es der Gruppe, einen Grossteil des betreffenden Areals zu erwerben.

Obwohl das fragliche Gebiet noch gar nicht der Bauzone zugewiesen worden war, legte die Hohlweg AG 1963/64 eine in mehreren Varianten ausgearbeitete Überbauungsstudie der Architektengemeinschaft Schwörer + Bütler aus Liestal und Marti + Kast aus Zürich vor. Diese sah ein Ensemble aus Reiheneinfamilienhäusern in der Nähe der Inzlingerstrasse, schematisch aufgereihte viergeschossige Blöcke entlang des Hohlwegs sowie 13-geschossige Wohntürme vor dem Maienbühlwald vor. Insgesamt waren Wohnungen für rund 2000 Personen geplant, dazu ein Einkaufszentrum, ein Quartierrestaurant sowie Kindergarten und Primarschule – eine Satellitenstadt ausserhalb des Dorfkerns.

Die Gemeindebehörden waren skeptisch; etwas gar hoch erschienen die Türme vor dem Wald. Sorgen bereiteten auch der zu erwartende Mehrverkehr auf der Inzlingerstrasse und die zusätzliche Belastung der Kanalisation. Schliesslich lehnte der Gemeinderat 1967 ein Planungsgesuch der Hohlweg AG ab. Auch weitere Projekteingaben der Hohlweg AG sowie der Nachfolgefirma Mobag AG kamen beim Gemeinderat nicht durch. Mitte der 1970er-Jahre wurde das Gebiet Hinterengeli/Hohlweg als Grünzone definiert, womit eine Überbauung definitiv vom Tisch war.

Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 20.2.2023

Jahrbuch Riehen

Archive

Dokumentationsstelle Riehen

RIE A.1 600.2.5 / b.03.3a–e: Hinter Engeli / Bischoffhöhe Hohlweg AG

Literatur

Jahrbuch z‘Rieche

Kaufmann, Gerhard: Nicht ausgeführte Riehener Bauprojekte. In: Jahrbuch z’Rieche 1983. S. 35–56, hier S. 47–51.

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