Inzlingen liegt von der Riehener Dorfkirche aus gesehen ziemlich genau im Osten. Ein bedeutender Teil der 3,4 Kilometer langen Grenze führt entlang der sogenannten Eisernen Hand, einer schmalen Einbuchtung in deutsches Staatsgebiet. Auch wenn man in Inzlingen katholisch war und in Riehen seit dem 16. Jahrhundert reformiert, brachen die Beziehungen nie ab. Dies ist den wechselseitigen Grundbesitzen entlang des komplizierten Grenzverlaufs zu verdanken. Während des Zweiten Weltkriegs bedeutete das Fehlen des Stacheldrahtverhaus rund um die Eiserne Hand für Flüchtlinge einen möglichen, wenn auch gefährlichen Weg in die Freiheit. Die Grenzschliessung während des Zweiten Weltkriegs wirkte noch bis in die 1950er-Jahre nach. So wurden die meisten Spazierwege nach Inzlingen erst 1957 geöffnet. Als 1980 die Buslinie Weil–Riehen–Inzlingen eingeweiht wurde, rückte Inzlingen noch näher an Riehen heran. Wichtige gemeinsame Themen sind die Wasserführung des Aubachs, die Freihaltezone beim Zusammenstoss der beiden Gemeinden und Abfallentsorgungsprobleme, die nicht an den Landesgrenzen halt machen.
Autorin / Autor: Arlette Schnyder | Zuletzt aktualisiert am 8.4.2023
Raith, Michael: Gemeindekunde Riehen. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Riehen 1988. S. 33.
Schnyder, Arlette: Heimatgeschichten und Ansichten. In: Schnyder, Arlette et al. (Hg.): Riehen – ein Portrait. Basel 2010. S. 12–39, hier S. 37.