Die Riehener Tracht wurde 1933 von der Riehener Künstlerin und Textillehrerin an der Frauenarbeitsschule Basel Julia Feiner-Wiederkehr entworfen. Als Vorlage dienten ihr die ‹Basslerischen Ausruff-Bilder› von David Herrliberger aus dem Jahr 1749, die auf der Basler Landschaft übliche Trachten zeigen, wobei keine explizit als Riehener Tracht ausgewiesen wird.

Julia Feiner-Wiederkehr erarbeitete aus diesen Vorlagen die Charakteristika der Riehener Frauen- respektive Mädchentracht: eine weite, plissierte Junte (Rock), eine leinene Hemdbluse, ein geschnürtes Mieder mit Brustlatz und einem V-förmigen Einsatz auf dem Rücken sowie eine kleine Haube. Die Leinen- und Wollstoffe in Rot-, Braun- und Blautönen versah sie an verschiedenen Stellen mit aufwendigen Stickereien. Für die Männer entwarf sie eine Tracht aus einem schwarzen oder braunen Wollstoff sowie einem weissen verzierten Leinenhemd. Auch die Männertracht, insbesondere der breite Gürtel aus Seide oder Wolle, ist mit Stickereien verziert.

Die Riehener Tracht entstand in der Zwischenkriegszeit, als in weiten Teilen der Schweiz im Sinne der Geistigen Landesverteidigung eine Rückbesinnung auf nationale Werte und Bräuche stattfand, um sich von den umliegenden Nationen abzugrenzen.

1933 wurde zudem die Trachtengruppe Riehen-Bettingen gegründet.

Michael Raith vermutet, dass die historische Riehener Tracht eine Variante derjenigen des Markgräfler Landes gewesen sei.

Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 8.1.2023