Miesme

Drei Wochen vor Ostern zogen in Riehen Kinder in Begleitung eines verkleideten Mannes von Haus zu Haus, trugen Sprüche vor und verlangten im Gegenzug frische Eier und andere Lebensmittel. Dieser auch im badischen Raum verbreitete Heischebrauch hiess ‹Miesme› und wurde in Riehen bis 1870 praktiziert. Damals befand der damalige Gemeindepräsident Niklaus Löliger (1814–1899), der Brauch sei zu wenig christlich, und schaffte ihn kurzerhand ab.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 30.6.2024

Literatur

Burckhardt, Martin: Mittfasten in Riehen. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 12 (1908/1909), S. 228.

Meyrat, Sibylle: Freizeit und Bewegung. In: Schnyder, Arlette et al.: Riehen – ein Portrait. Basel 2010. S. 241–271, hier S. 267.

Raith, Michael: Gemeindekunde Riehen. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Riehen 1988. S. 277.

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