Johannes Singeisen

17971840

Der reiche Landwirt Johannes Singeisen war von 1833 bis 1837 Gemeindepräsident von Riehen.

Sohn des Philipp Singeisen (Landwirt, Gemeindepräsident; 1766–1842) und der Anna Maria, geborene Wenk (1768–1836). Heirat 1819 mit Anna Maria Wenk (1800–1862). Eine Tochter, zwei Söhne.

Herkunft, Heirat, berufliche Tätigkeit

Johannes Singeisen wurde am 23. Februar 1797 in Riehen als ältestes Kind von Philipp und Anna Maria Singeisen-Wenk geboren und drei Tage später in der Dorfkirche getauft. Sein Vater bewirtschaftete damals noch den Bauernhof Baselstrasse 44, der den Schwiegereltern gehörte, konnte aber 1799 den Bauernhof Rössligasse 27 übernehmen. Hier wuchs Johannes Singeisen auf, gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Anna Maria (1806–1867), die 1828 den Rössliwirt Friedrich Stump (1804–1833) heiratete; der 1798 geborene Bruder Philipp starb dagegen bereits 1801 gut zweieinhalbjährig an Keuchhusten.

Am 19. Sept 1819 heiratete Johannes Singeisen Anna Maria Wenk. Noch im gleichen Jahr erbte die Gattin von ihrem Grossvater Johannes Wenk-Höner den Bauernhof an der Baselstrasse 67, den das Ehepaar fortan bewohnte und bewirtschaftete. Aus der Ehe gingen die Tochter Anna Maria sowie die beiden Söhne Johannes und Philipp hervor, die alle das Erwachsenenalter erreichten.

Politische Laufbahn

Wie sein Vater Philipp und sein Onkel Theobald Singeisen nahm auch Johannes Singeisen öffentliche Ämter wahr. 1829 wurde er in das Gescheid, das Gericht über Grenzstreitigkeiten, gewählt. Seit 1831 ist er als Mitglied des damals fünfköpfigen Gemeinderats belegt. Am 6. März 1833 ernannte ihn der Kleine Rat von Basel als Gemeindepräsident von Riehen; dieses Amt hatte schon sein Vater von 1816 bis 1818 innegehabt. Am 26. November 1834 konnte Johannes Singeisen einen Raufhandel zwischen zwei in Riehen stationierten Landjägern und zwei Lörrachern durch sein Dazwischentreten beilegen.

Am 11. Februar 1837 trat Johannes Singeisen als Gemeindepräsident zurück und gab gleichzeitig seinen Rücktritt aus dem Gemeinderat. Er blieb aber weiterhin Mitglied des Gescheids. 1840 wurde er gar zu dessen Präsident bestimmt, doch starb er noch im gleichen Jahr am 18. Juni. Den Bauernhof an der Baselstrasse 67 führte seine Witwe mit ihren beiden Söhnen sowie mehreren Knechten und Mägden weiter. Als ihr älterer Sohn Johannes Singeisen-Fischer 1868 kinderlos starb, erlosch die seit dem 18. Jahrhundert sehr einflussreiche Riehener Famiilie Singeisen im Mannesstamm.

Autorin / Autor: Stefan Hess | Zuletzt aktualisiert am 18.7.2024

Fakten

Johannes
Singeisen
Singeisen-Wenk
23.02.1797 in Riehen
18.06.1840 in Riehen
Riehen

Jahrbuch z’Rieche

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Raith, Michael: Aus der Geschichte des Gemeinderates von Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1969. S. 45–85, hier S. 64 und Tab. 3.

Teutsch, Friedrich: Theobald Singeisen – vom Bauernbub zum gelehrten Arzt. In: Jahrbuch z’Rieche 1988. S. 19–34, hier S. 30f.

Weitere Literatur

Kaspar, Albin: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft I. Riehen 1996. S. 93f., 97.

Raith, Michael: Gemeindekunde Riehen. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Riehen 1988. S. 215.

Vögelin, Hans Adolf: Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart (1798–1970). In: Bruckner, Albert et al.: Riehen – Geschichte eines Dorfes. Riehen 1972. S. 319–410, hier S. 399, 404, 406.

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