Jacques Wildberger

19222006

Jacques Wildberger zählt zu den bedeutendsten Schweizer Musikschaffenden des 20. Jahrhunderts. Er lebte von 1951 bis zu seinem Tod 2006 in Riehen.

Sohn des Jacques Wilhelm Wildberger (Kaufmann) und der Dora, geborene Imhof (Gesangslehrerin). Heirat 1947 mit Regina Graf (Pianistin). Zwei Kinder.

Jacques Wildberger kam 1922 in Basel zur Welt. Nach der Schulzeit studierte er zunächst am Basler Konservatorium Klavier und Musiktheorie und danach bei Wladimir Vogel in Ascona Komposition. Wildberger feierte mit seinen Kompositions-Arbeiten im Bereich der Zwölftonmusik schnell internationale Erfolge. Daneben arbeitete als Korrepetitor am Stadttheater Basel.

1951 zog Wildberger nach Riehen. Von 1959 bis 1966 unterrichtete er an der Musikhochschule Karlsruhe und von 1966 bis 1987 Komposition, Satzlehre, Analyse und Instrumentation an der Berufsabteilung der Musikakademie Basel. Die Gemeinde Riehen zeichnete ihn für sein musikalisches Schaffen mit dem Kulturpreis 1986 aus.

Jacques Wildberger war in jungen Jahren auch politisch aktiv. Er war von 1944 bis 1947 Mitglied der Partei der Arbeit (PdA) und komponierte antifaschistische Kampflieder.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 30.12.2023

Fakten

Jacques
Jacques Fedor
Wildberger
Wildberger-Graf
03.01.1922 in Basel
23.08.2006 in Riehen
Basel und Riehen

Artikel

Jahrbuch Riehen

Werke (Auswahl)

Werke (Auswahl)

Der Musikalische Nachlass von Jacques Wildberger wird in der Universitätsbibliothek Basel aufbewahrt.

 

Oboenkonzert, 1963. (Partitur). Berlin 1999.

Tod und Verklärung für Bariton und Kammerorchester, 1977. (Partitur). Zürich 2007.

Diario per clarinetto, 1971–1975. Zürich 1980.

Canto per orchestra. (Partitur). O. O. 1982/1993.

Kanons und Interludien für vier Klarinettisten, 1984. (Partitur). Karlsruhe 1996.

«Du holde Kunst». Rappresentazione profana für Sprecher, Sopran und Orchester. (Partitur mit Texten von Peter Weiss, Günter Eich, Walter Benjamin, Stéphane Mallarmé). Riehen 1988.

«… und füllet die Erde und machet sie euch untertan …». Biblische Historie für Orchester nach Genesis I, 28. (Partitur). Riehen 1989.

Zwei Tropen zum Gloria der «Missa prolationum» von Johannes Ockeghem. Riehen 1990.

Notturno für Bratsche und dreipedaligen Flügel. (Partitur). Zürich 1991.

«Tantôt libre, tantôt recherchée» für Violoncello solo, 1992/93. (Partitur). Zürich 1994.

Kammerkonzert für Saiteninstrumente und Synthesizer. Erkundungen im Sechsteltonbereich, 1995/96. (Partitur). Karlsruhe 1996.

Fantasia sul re per flauto contrabasso (flauto basso), 1998. (Noten). Karlsruhe 2000.

Vier Stücke für Klavier allein. (Notenhandschrift). 2000.

Archive

Universitätsbibliothek Basel

Nachlass Jacques Wildberger (1922–2006): NL 361.

Musikalischer Nachlass Jacques Wildberger: kr 71.

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Schweizer, Klaus: … auch im Moment der Hoffnung bleibt die Gefährdung. In: Jahrbuch z’Rieche 1987. S. 132–138.

Weitere Literatur

Ballmer, Christoph: Wildberger, Jacques. In: Historisches Lexikon der Schweiz. URL: hls-dhs-dss.ch/de/articles/020769/2011-11-24/ (22.11.2021).

Haefeli, Anton (Hg.): Jacques Wildberger oder Die Lehre vom Andern: Analysen und Aufsätze von und über Jacques Wildberger. Zürich 1996.

Haefeli, Anton: «Die Verlässlichkeit eines stetig geführten Lebens». Zum Tode des Komponisten Jacques Wildberger (3. Januar 1922 – 23. August 2006). In: Schweizer Musikzeitung, Bd. 9, Heft 10 (2006). S. 7–8.

Kunkel, Michael (Hg.): Jacques Wildberger. (Festschrift). Saarbrücken 2002.

Stenzl, Jürg: Jacques Wildberger oder die Lehre vom Andern. In: Haefeli, Anton (Hg.): Jacques Wildberger oder Die Lehre vom Andern: Analysen und Aufsätze von und über Jacques Wildberger. Zürich 1996. S. 225–232.

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