Dora Sumi war eine Riehener Diakonisse. Sie wurde in Riehen geboren und wuchs hier auf. Als Krankenschwester arbeitete sie im Riehener Spital und im Missionsdienst in Afrika. Im Diakonissenhaus wirkte sie später in der Begleitung von Familien im Asylwesen mit.
Tochter des Abraham Gottfried Sumi (1885–1983; Landwirt) und der Elisabeth, geborene Knutti (1895–1984).
Dora Sumi wurde am 17. März 1926 in Riehen geboren und auf den Namen Dorli Margrit getauft. Sie hatte einen älteren Bruder, Gottfried (1922–2009). Die Eltern wohnten als Pächter auf dem Bauernbetrieb ‹Mattenhof› an der Grendelgasse 77. Sie gehörten dem ‹Verein für christliche Evangelisation und Gemeinschaftspflege› an und besuchten das Vereinshaus am Erlensträsschen 47. Zum Kreis der Familie gehörten auch mehrere Pflegekinder; so wuchs Dora in einem sozialen und pietistisch geprägten Umfeld auf. Sie ging gerne zur Schule, musste jedoch, nach der Realschule und einem Welschlandaufenthalt in Morges, zuhause auf dem Bauernhof mithelfen.
Als 1949 ihr Bruder heiratete, durfte Dora ihrem Wunsch gemäss im Diakonissenspital den Beruf der Krankenschwester erlernen. Der Wirkungskreis sagte ihr zu und bestärkte sie in ihrem Wunsch, einst in der Mission tätig zu werden. Am 15. Juni 1953 trat sie in die Schwesterngemeinschaft ein und erhielt den Einsegnungsspruch «Ein Samariter sorgte für den Verletzten …» (Lukas 10, 33–35).
Im Dienst des Diakonissenhauses arbeitete Schwester Dora von 1959 bis 1961 im Kantonsspital Schaffhausen und bereitete sich dann mit einem Kurs für Erstausreisende der Basler Mission, einem Sprachaufenthalt in England und einem Hebammenkurs im Frauenspital Basel auf ihre künftige Tätigkeit vor. 1964 reiste sie nach Kamerun und übernahm in Manyemen den Aufbau einer Leprastation. Doch schon nach zwei Jahren in Afrika wurde sie wieder ins Mutterhaus zurückbeordert und musste hier das Amt der Probemeisterin übernehmen, die mit der Einführung und Begleitung der neueingetretenen Schwestern betraut war. 1976 gewährte ihr das Mutterhaus für neun Jahre eine Urlaubszeit, während der sie zuhause auf dem Mattenhof ihre hochbetagten Eltern betreute. Anschliessend verbrachte Schwester Dora nochmals ein halbes Jahr in Kamerun in einer Poliklinik. Wieder zurück in der Schweiz, 1995, fand sie ihre Aufgabe in der Betreuung von Flüchtlingsfamilien im damaligen Asylbewerberzentrum im Moosrain, Chrischonaweg 52, das von 1991 bis 2004 von einer Gruppe Schwestern aus dem Diakonissenhaus geführt wurde.
Im 80. Lebensjahr kam Schwester Dora ins Feierabendhaus der Kommunität. Sie war lange geistig sehr wach und interessiert, nahm am gemeinschaftlichen Leben teil und korrespondierte mit ihren vielen Bekannten. Am 3. Juni 2023 verstarb sie in ihrem Zimmer im Feierabendhaus. Sie ist auf dem Gottesacker Riehen bestattet.
Autorin / Autor: Caroline Schachenmann | Zuletzt aktualisiert am 12.12.2024
Nekrolog von Dora Sumi.
Kellerhals, Doris: Schwester Dora Sumi. In: Jahrbuch z’Rieche 2024. S. 183.
Kommunität Diakonissenhaus Riehen. 171. Jahresbericht. 2023. S. 47.