Betty Isolani-Perl war eine deutsche Filmschauspielerin. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog sie in die Schweiz. Sie lebte von 1948 bis zu ihrem Tod 1978 in Riehen.
Tochter des Louis Perl (Getreidehändler) und der Cäcilia, geborene Spiro. Heirat 1894 mit Eugen Isolani (Schriftsteller, Journalist). Eine Tochter.
Betty Perl wurde am 21. Juli 1873 in Kòrnik (deutsch Kurnik) geboren, das damals zu Preussen respektive zu Deutschland gehörte (heute Polen). Betty Perl war die jüngste von sechs Töchtern des jüdischen Ehepaars Louis und Cäcilia Perl. Sie wuchs bei ihrem Onkel Benno und dessen Ehefrau Regina Perl in Posen und Berlin auf. In deren Haus erhielt sie Gesangs- und Klavierunterricht.
1894 heiratete sie den Schriftsteller und Journalisten Eugen Isolani. Das Ehepaar lebte nach der Eheschliessung in Dresden, wo Betty Isolani-Perl 1899 ihre Tochter Gertrud Isolani zur Welt brachte. Im darauffolgenden Jahr zog die Familie nach Berlin.
Während ihrer Berliner Zeit war Betty Isolani-Perl Teil der lokalen Kunst- und Kulturszene und pflegte Kontakte zu Persönlichkeiten aus Politik, Literatur, Theater und Musik. Sie inspirierte etwa den Autor Georg Hermann zur Titelfigur seines vielgelesenen Romans ‹Jettchen Gebert›. In den 1920er-Jahren spielte sie ausserdem mehrere kleinere Rollen in Filmen der Universum-Film Aktiengesellschaft (UFA), etwa in ‹Der Kongress tanzt› (1931) oder in ‹Durchlaucht amüsiert sich› (1932).
1932 starb ihr Ehemann. Kurz darauf verschärfte sich mit der Machtübernahme durch Adolf Hitler die Lage für Juden und Jüdinnen in Deutschland zunehmend. Isolani-Perl emigrierte deshalb 1933 zu ihrer Tochter nach Paris.
In Paris arbeitete Isolani-Perl als Vertreterin einer englischen Schokoladenfirma. Während der deutschen Besetzung Frankreichs nahm sie eine falsche Identität als Berthe Imbert an und versteckte sich. Sie entging zwischen 1940 und 1944 zweimal knapp einer Verhaftung durch die Gestapo. Zudem überlebte Isolani-Perl die Bombardierung ihres Hauses.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs folgte sie ihrer Tochter in die Schweiz. Sie zog 1947 nach Binningen in den Kanton Basel-Landschaft. Im darauffolgenden Jahr siedelte sie nach Riehen ins jüdische Altersheim La Charmille über. Dort verbrachte sie die restlichen 30 Jahre ihres Lebens.
Betty Isolani-Perl starb am 5. August 1978 im Alter von 105 Jahren als älteste Einwohnerin des Kantons in Riehen.
Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 9.1.2023
Isolani, Betty, Dossier 1949–1963: E4264#1988/2#33463*.
Sammlung biographischer Zeitungsauschnitte: 6 Zeitungsartikel.
Isolani-Perl, Betty: 3072/ 3006.
Isolani-Perl, Betty. In: Personenlexikon Basel-Landschaft. URL: https://personenlexikon.bl.ch/Betty_Isolani-Perl (22.11.2021).