Neues Wettsteinhaus

Baselstrasse 30

Das nachgotische Landgut wurde um 1576 erbaut. Wie das Alte Wettsteinhaus gehörte es zum Besitz des Basler Bürgermeisters Johann Rudolf Wettstein. 1963 erwarb es die Einwohnergemeinde Riehen. Seither dient es als Verwaltungsgebäude.

Die Gestalt des Neuen Wettsteinhauses geht auf den Basler Balthasar Meigel zurück. Dieser liess das vorherige Bauernhaus 1575/76 zu einem stattlichen Landhaus ausbauen. 1662 erwarb es der Basler Bürgermeister und ehemalige Riehener Landvogt Johann Rudolf Wettstein, der grössere Umbauten vornehmen liess. Davon zeugen die erhaltenen grünen Rankenmalereien und die Ofeneinbauten. Wettsteins Nachfahren blieben bis 1828 im Besitz der Liegenschaft. Danach gehörte diese dem Gemeindepräsidenten Niklaus Sieglin und dessen Erben, bis sie 1890 der Basler Bankier Rudolf Lüscher-Burckhardt kaufte. Der neue Besitzer liess 1891 die Ökonomiebauten entfernen und an deren Stelle den heutigen Park anlegen. 1918 übernahm sein Sohn, der Kunstmaler Jean Jacques Lüscher, das Neue Wettsteinhaus und zog 1923 mit seiner Familie nach Riehen. Die Bezeichnung ‹Lüscherhaus› verweist auf die letzte private Besitzerfamilie des Hauses. 1963 kaufte die Einwohnergemeinde Riehen die Liegenschaft. Sie führte zwischen 1971 und 1976 Restaurationsarbeiten durch. Das Neue Wettsteinhaus dient der Gemeinde seither als Verwaltungsgebäude.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 13.2.2024

Fakten

Neues Wettsteinhaus, Lüscherhaus, Meigel’sches Landgut
Baselstrasse 30
um 1576
Balthasar Meigel
Unter Denkmalschutz

Häuser in Riehen und ihre Bewohner

Artikel

Jahrbuch Riehen

Literatur

Häuser in Riehen und ihre Bewohner

Kaspar, Albin et al.: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft III. Riehen 2017. S. 140–148.

Jahrbuch z’Rieche

Gasser, Helmi: Bedrohte Schönheiten im Dorfkern von Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1968. S. 21–27.

Lehmann, Fritz: Johann Rudolf Wettsteins «Neue Behausung» zu Riehen, das alte Meigelsche Landgut. In: Jahrbuch z’Rieche 1976. S. 26–56.

Weitere Literatur

Maurer, François: Baugeschichte. In: Bruckner, Albert et al.: Riehen – Geschichte eines Dorfes. Riehen 1972. S. 215–266, hier S. 223–225, 234.

Nagel, Anne und Klaus Spechtenhauser: Riehen. Kanton Basel-Stadt. Hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2014. S. 27f.

Öffentliche Basler Denkmalpflege: Neues Wettsteinhaus in Riehen. Gemeindearchiv. Trauzimmer für Einwohner und Bürger von Riehen. Büro Bürgerratsschreiber. [Basel] 1976 (Faltblatt).

Raith, Michael: Gemeindekunde Riehen. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Riehen 1988. S. 134.

Reinhardt, Ursula: Riehen. Hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Basel 1978. S. 8–10.

Salathé, René (Hg.): Baslerische Landsitze einst und jetzt. Ein kommentierter Reprint. Liestal 2021. S. 48–51.

Schwab, Hans: Riehen seit 1825. Die Entwicklungs-Vorgänge der Siedlung, aufgestellt auf Grund des vom Technischen Arbeitsdienst Basel ausgearbeiteten Planmaterials. Basel 1935. S. 13.

Seiler, Lukrezia: Die Wettsteinhäuser in Riehen. In: Gemeinde Riehen (Hg.): Johann Rudolf Wettstein 1594–1666. Seine Bedeutung für Riehen, Basel und die Schweiz. Riehen 1994. S. 33–40.

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