Der im Bauhaus Dessau ausgebildete Basler Architekt Ernst Egeler (1908–1978) war ein Verfechter des Heimatschutzgedankens und einer der führenden Vertreter des schweizerischen Regionalismus. 1938 baute er für den Kunstmaler Karl Flaig und dessen Ehefrau Margrit im Schlipf in Riehen ein kleines Atelierhaus. Egeler verwendete dabei den traditionellen Baustoff Holz und setzte ein modernes, minimalistisches Raumprogramm um. Das Haus bestand lediglich aus einem Schlafzimmer und einem Ess- und Wohnraum, der auch als Atelier genutzt wurde. Der Laubenvorbau unter einem vorgezogenen, pfeilergestützten Dach an der nach Südosten geöffneten Front des Hauses lässt bereits den Typus des ‹Südlaubenhauses› erkennen, den Egeler im Verlauf seiner Tätigkeit als Rückgriff auf die traditionelle bäuerliche Architektur des Tessins entwickelte.
Autorin / Autor: Felix Steininger | Zuletzt aktualisiert am 6.1.2023
Krattiger, Hans: Karl Flaig. In: Jahrbuch z’Rieche 1982. S. 48–61.
Artaria, Paul: Schweizer Holzhäuser. Basel 1947. S. 86–89.
Artaria, Paul: Vom Bauen und Wohnen. Basel 1948. S. 169.
Trier, Dankmar: Egeler, Ernst. In: Saur Allgemeines Künstler Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Bd. 32. München 2002. S. 299.