Gartengasse 21

Das Haus an der Gartengasse 21 ist mit dem Nachbargebäude an der Gartengasse 25 zusammengebaut. Sie bildeten ursprünglich einen Ständerbau, der in die Mitte des 16. Jahrhunderts datiert werden kann.

An der Gartengasse 21–29 stand um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert ein Bauernhof, der dem Kloster Wettingen zinspflichtig war. Er wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts auf vier bis heute bestehende Parzellen aufgeteilt.

Das Haus an der Gartengasse 21Friedrich Heusler baute im Garten des Bauernhofs, an der heutigen Adresse Gartengasse 21, vermutlich schon vor 1665 ein zusätzliches kleines Wohnhaus. Die Besitzer wechselten anfangs häufig. Das Haus wurde vorwiegend von armen Leuten bewohnt, die sich als Kleinhandwerker betätigten, sich als Tagelöhner und ab Mitte des 18. Jahrhunderts als Fabrikarbeiter verdingten. In dem einstöckigen Haus mit zwei Wohnräumen und einem geräumigen Estrich lebten bis zu drei Familien gleichzeitig. In einem rechten Winkel zu den Wohnräumen befindet sich ein länglicher Anbau, in welchem die Küche und ein weiterer Raum untergebracht sind.

Das einfache Taglöhnerhaus, das heute der Gemeinde Riehen gehört, ist mit dem Nachbargebäude Gartengasse 25 zusammengebaut und liegt mit diesem unter einem gemeinsamen Giebeldach. Beim Umbau von 2004 wurde das Fälldatum der Hölzer der inneren Trennwand ins Jahr 1547 bestimmt. Das Gebäude war also rund hundert Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung errichtet worden. Die Mittelachse der Giebelwand bestand ursprünglich aus einem einzigen Baum und in den den Schwellbalken gezapte Firstständern. Das Gebäude vertrat somit den Typus eines Hochstudhauses. Beim Umbau von 2004 wurde die verbliebene Holzbaukonstruktion teilweise abgebrochen oder hinter Beton und Backsteinen versteckt.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 29.1.2024

Fakten

Gartengasse 21

Häuser in Riehen und ihre Bewohner

Artikel

Jahrbuch Riehen

Literatur

Häuser in Riehen und ihre Bewohner

Kaspar, Albin: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft II. Riehen 2000. S. 51–53.

Jahrbuch z’Rieche

Kaspar, Albin: Geht auf die Indfabrik – ist zu haus in Jakob Meyers häuslein. In: Jahrbuch z’Rieche 2003. S. 15–25.

Weitere Literatur

Tramèr, Stephan: Gartengasse 21, Riehen (2004/107). In: Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt. Jahresbericht 2004 mit Beiträgen der Basler Denkmalpflege. Basel 2006. S. 227–236.

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