Fischerhaus

Baselstrasse 24

Der ehemalige Bauernhof wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Seinen Namen erhielt er von der Familie Fischer, in deren Besitz er sich über 200 Jahre lang befand. Seit 1974 dient er als Wohnheim.

Die ersten Erwähnungen eines Hauses auf dem Areal der späteren Parzelle Baselstrasse 24 gehen ins 13. und 14. Jahrhundert zurück. Mitte des 18. Jahrhunderts erbte Niklaus Fischer-Göttin einen Teil der Liegenschaft, danach blieb es im Besitz seiner Nachfahren. Dieser Familiendynastie verdankt das Gebäude den Namen ‹Fischerhaus›.

Das unter Denkmalschutz stehende Haus wurde zwischen 1781 und 1789 erbaut. Neben den Ökonomiegebäuden gehörten seit 1836 auch ein Waschhaus und ein Schweinestall zum Grundstück. Das Waschhaus hat als einziges der Nebengebäude die Zeit überdauert. Es ist durch eine überdachte Laube mit dem Hauptgebäude verbunden.

Die Familie Fischer nutzte das Ensemble während vieler Generationen als Bauernhof. Hans Fischer-Zellweger verlegte den Bauernbetrieb 1966 an den Leimgrubenweg 97. 1970 wurden ein Teil des rückwärtigen Wirtschafts- und Gartenareals als eigene Parzelle mit der Adresse Baselstrasse 22a–c abgetrennt und im Bereich der Wirschaftsgebäude an der Grenze zur Liegenschaft Baselstrasse 30 nach Plänen von Gerhard Kaufmann ein Mehrfamilienhaus mit der Nr. 24a erbaut. In der Folge diente das ehemalige Bauernhaus dem ‹Christlichen Verein der Freunde des Jungen Mannes› als Lehrlingsheim und ab 1984 dem ‹Verein Offene Tür›. Letzterer führte darin erst ein Wohnheim für drogenabhängige Männer und später eine diakonische Wohngemeinschaft für Jugendliche.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 1.2.2024

Fakten

Fischerhaus, Fischerhus
Baselstrasse 24
1781–1789
Unter Denkmalschutz

Häuser in Riehen und ihre Bewohner

Artikel

Jahrbuch Riehen

Literatur

Häuser in Riehen und ihre Bewohner

Kaspar, Albin et al.: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft III. Riehen 2017. S. 130–135.

Jahrbuch z’Rieche

Gschwend, Max und Katharina Eder: Zur Baugeschichte des Fischerhauses. In: Jahrbuch z’Rieche 1985. S. 9–19.

Kaspar, Albin: Johannes Fischer-Eger. Ein Grossbauer des frühen 19. Jahrhunderts. In: Jahrbuch z’Rieche 1985. S. 21–35.

Raith, Michael: Die Familie Fischer von Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1985. S. 36–45.

Seiler-Spiess, Lukrezia: Das Fischerhaus. In: Jahrbuch z’Rieche 1985. S. 7f.

Südbeck-Baur, Wolf: Bewegte Geschichte. In: Jahrbuch z’Rieche 2005. S. 104–111.

Tramèr-Sallmann, Rosemarie, Hans Brunner und Christoph Meister: Im Fischerhus unterwegs. Neue Aufgaben mit Straffälligen und Strafentlassenen. In: Jahrbuch z’Rieche 1985. S. 50–55.

Weitere Literatur

Schwab, Hans: Riehen seit 1825. Die Entwicklungs-Vorgänge der Siedlung, aufgestellt auf Grund des vom Technischen Arbeitsdienst Basel ausgearbeiteten Planmaterials. Basel 1935. S. 11.

 

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