Am 5. Juni 1862 wurde die Wiesentalbahn eröffnet. Die Strecke führte vom Badischen Bahnhof in Basel bis nach Schopfheim (D). Im Zuge des Baus der Wiesentalbahn erhielt Riehen einen Bahnhof. Dieser war eine Bedingung von Schweizer Seite im Staatsvertrag zwischen der Schweiz und dem Grossherzogtum Baden, der unter anderem den Bau der Wiesentalbahn regelte. Das Bahnhofsgebäude der Station ‹Riehen bei Basel› wurde mit der Eröffnungsfahrt der Wiesentalbahn am 5. Juni 1862 eingeweiht. Weil der Badische Bahnhof in Basel unter deutscher Verwaltung stand, war der Bahnhof Riehen die einzige Schweizer Haltestelle auf der Strecke. Es gab spezielle Riehener-Wagen, die in Basel bestiegen und in Riehen wieder verlassen werden mussten – oder umgekehrt.

Zehn Jahre nach der Eröffnung wurde das Bahnhofsgebäude um einen Güterschuppen ergänzt. Während des Ersten Weltkriegs wurde der Bahnhof Riehen geschlossen. Erst ab 1921 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. In den 1930er-Jahren sorgte eine von Deutschen gehisste Hakenkreuzfahne am Riehener Bahnhof für Unmut in der Riehener Bevölkerung. Auch während und die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, zwischen 1939 und 1951, hielten in Riehen keine deutschen Personenzüge. Die Strecke und auch der Bahnhof wurden immer weniger genutzt. 1969 verkaufte die Bundesrepublik Deutschland die Parzelle an die Schweizerische Eidgenossenschaft, die 1972 den Bahnhof abreissen und an dessen Stelle ein Postgebäude mit Unterstand für Bahnreisende bauen liess.

Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 14.6.2022