RAF in Riehen

1977

Am 5. Januar 1977 wurden zwei Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) bei der illegalen Überquerung der Landesgrenze von Grenzbeamten aufgegriffen. Es kam zu einer Schiesserei.

Am 5. Januar 1977 gegen 19 Uhr wurden zwei Grenzwächter der mobilen Grenzpatrouille auf zwei junge Männer aufmerksam, die, vom Schlipf her kommend, beim Schwimmbad die Brücke Richtung Lörracherstrasse überqueren wollten. In deren Nähe befand sich ein Grenzwächter, der auf den Hinweis seiner beiden Kollegen eine Personenkontrolle vornehmen wollte.

Kurz darauf fielen mehrere Schüsse: Zwei trafen den Grenzbeamten im Unterleib und verletzten ihn schwer. Den beiden Männern gelang die Flucht; die anschliessende Grossfahndung blieb ergebnislos.

Im Nachhinein konnte man sie als Christian Klar und Günter Sonnenberg identifizieren, zwei führende Mitglieder der zweiten Generation der linksextremistischen deutschen Rote Armee Fraktion (RAF).

Christian Klar war an den meisten der terroristischen RAF-Anschlägen und Überfällen zwischen 1977 und 1982 beteiligt. Er wurde 1982 verhaftet und wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. 2008 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen. Beim versuchten Grenzübertritt in Riehen am 5. Januar 1977 hatte er zum ersten Mal auf eine Person geschossen.

Es wird vermutet, dass Günter Sonnenberg an der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback am 7. April 1977 beteiligt war. Sonnenberg wurde 1978 verhaftet und kam 1992 auf Bewährung frei.

Autorin / Autor: Isabel Koellreuter | Zuletzt aktualisiert am 8.1.2023

Jahrbuch z’Rieche

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Wüthrich, Dieter: Terroralarm in Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 2007. S. 57–61.

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